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Hira Maiya Shakya (Kathmandu)

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© Michael Murr
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Daten zur Person:

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Name
Hira Maiya Shakya
Geboren
1917
Inthronisation
?
Amtszeit
1922 - 1923
Status
 

Über Hira Maiya Shakya:

Die Ex-Kumari Hira Maiya genießt mit 84 Jahren (2001) noch immer ihr Leben als Ehegattin. Seit 70 Jahren ist sie glücklich mit ihrem Mann, einem Handwerker aus Srighaa, verheiratet. Ihr Mann ist also der lebende Beweis dafür, dass an der Legende des frühen Todes der Männer von Ex-Kumaris nichts dran ist. Hira Maiya Shakya ist die älteste, der noch lebenden Ex-Kumaris des Himalayakönigreiches.

Seit Hira Maiya Shakya die Nachricht von der Inthronisation der neuen Kumari erreichte, kann sie es kaum erwarten den Kumari Bahal am Hanuman Dhoka, Durbar-Platz zu besuchen. Hira Maiya denkt oft an den Bahal, mit seinen schön verzierten Türen und Fenstern und den Wandmalereien, wo sie die wertvollsten Jahre ihres Lebens als "lebende Göttin" verbrachte.
"Ich kann die damalige Zeit und den Bahal nicht vergessen, wo man mir einen neuen Namen gab und ich unvergleichlichen Ruhm erlangte. Ich wünschte, ich könnte jeden Tag dort sein und der Kumari dort von ganzem Herzen dienen. Aber dafür bin ich schon zu alt.", sagt sie. Schon nach kurzer Zeit waren Hira Maiya's Tage als Kumari allerdings gezählt und sie musste abdanken, da sie mit dem Pockenvirus infiziert wurde.

Im Alter von 15 Jahren wurde sie dann mit dem Handwerker, Pratyaknanda Shakya, verheiratet. "Ich kann mich nicht mehr richtig daran erinnern, ob ich mich freute, oder nicht, als mir meine Mutter den Mann vorstellte. Ich denke, ich fand ihn ok. Wir sind ja bis heute zusammen.", sagt sie, während ihre Augen glänzen, sie lächelt und ihr Gesicht einen geheimnisvollen Blick erahnen lässt.
Ihr Leben änderte sich grundlegend, als sie in das Haus ihres Ehemannes zog. Sie musste ihre Schwiegereltern respektieren und tagein, tagaus die Hausarbeit erledigen. Von der Legende, dass die Männer von Ex-Kumaris früh sterben würden, hält Hira Maiya nichts und erklärt stattdessen: "Während meiner Kindheit wurde mir diese Legende erzählt, aber das beeinflusste unser Eheleben nicht. Mein Mann lebt und liebt mich bis heute."

Hira Maiya's Ehemann, Pratyaknanda, 87 Jahre alt, ist stolz, der Mann einer ehemaligen Kumari zu sein. Auch er distanziert sich von der Legende und fügt hinzu: "Ich behaupte nicht, dass der Mann einer Kumari nie stirbt, jeder muss einmal sterben. Es gibt viele Witwen und Witwer. Das ist der natürliche Lauf der Dinge und nicht, weil sie Kumaris, oder Männer von Kumaris waren."

Hira Maiya fällt es schwer sich an ihre Zeit als Kumari zu erinnern. Aber wenn sie sich erinnert, erzählt sie aufgeregt: "Es war eine sehr erfreuliche Erfahrung, wie in einem Traum. Ich musste nicht arbeiten, wie meine Schwestern, jeder nannte mich Göttin und ich durfte spielen was und so lange ich wollte."
Gerne erinnert sie sich auch daran, wie der König vor ihr niederkniete und sie ihm mit der linken Hand die zinnoberrote Tika auf die Stirn drückte. Weiter erinnert sie sich daran, dass der junge König Tribhuvan die Vorbereitungen der Kumari-Prozession vom Hanuman Dhoka Palast aus beobachtete. Danach setzte er sich auf den Thron, der auf einer gepflasterten Plattform vor dem Kumari Bahal stand.

Quelle: http://www.nepalnews.com.np/contents/englishdaily/ktmpost/2001/aug/aug23/index.htm von Razen Manandhar