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Lebendiger Gott gefunden!

Ein besonderer Dank gilt Herrn Johann Klug,
der mir diesen Text seiner ehemaligen WebSite
freundlicherweise zur Verfügung gestellt hat.



Wenn ein linker Intellektueller - zu denen sich auch der Autor dieser Zeilen zu zählen meint - gerade eine ideenfreie Phase hat, sich jedoch trotzdem nach labendem Beifall sehnt, dann schreibt er ein paar vernichtende Zeilen über den Rassismus oder die katholische Kirche. Nicht, dass meine Gefühle zu diesen beiden Themen nicht auch negativ besetzt wären, habe ich heute aber keine Lust den werten Leser mit Schimpforgien über die Kirche zu traktieren. Einerseits halte ich es für wenig intellektuell seine Zeit mit der Kritik an einer Sache zu vergeuden, die sich in westlichen Ländern weitgehend selbst überlebt zu haben scheint und bei Diskussionen meist nur noch im Themengebiet „Pseudowissenschaft“ zu finden ist. Andererseits steht uns heute die Behandlung einer viel essenzielleren Frage bevor!
Wo ist der lebendige Gott? Ich gebe zu, über die Bibel nichts rechtes zu wissen. Der Absolutheitsanspruch dieses Werkes, auf den sich manche „Missionare“ höchst intolerant, infantil und mit großer Aggressivität berufen, hat in mir nicht mehr zurückgelassen, als eine gesunde Abneigung gegenüber der Bibel.
Damit steht fest, zwar weiß ich nicht soviel über Religion wie gestandene Atheisten, die aufgrund ihres Wissens nicht mehr glauben können oder wollen, doch bin ich - dank missglückter Missionierungsversuche an meiner Person - immerhin zu sehr säkularisiert um an feste Glaubenswahrheiten zu glauben . Ich wage aber zu hoffen, dass der wohlgesinnte Leser sich dennoch bereit erklärt, mich bei der Gottsuche durch diese Zeilen zu begleiten. Ich verspreche auch, dass wir fündig werden!

Wo ist Gott? Im Himmel dort oben? Auf der Erde hier unten? Oder unter der Erde, bei den Würmern, wo er dem toten Nietzsche Gesellschaft leistet? Klar, es gibt den Spruch, nicht soll gefragt werden wo Gott ist, sondern wo er nicht ist. Das mag stimmen, zumindest wenn man bei Suchmaschinen den Begriff „Gott“ eingibt. Im Internet tummeln sich alle denkbaren Meinungen über Gott, die der menschliche Verstand zu formulieren in der Lage ist.
Dummerweise hat auch der standhafteste Online-Theologe nur einen virtuellen Gott anzubieten, passend zur virtuellen Welt im Internet, aber für einen Realisten äußerst unbefriedigend. Ich, zur Ungläubigkeit berufen, sehne mich jedenfalls nach einem richtigen Gott, einen den ich sozusagen anfassen kann, der mir Antwort gibt und den ich sehe, ohne mich dabei mit geistreichen, philosophischen Bibelinterpretationen und einstudierten, spirituellen Riten umgeben, oder dem Drogenrausch hingeben zu müssen. Gibt’s so was? Gibt es wirklich diesen lebendigen Gott, von dem im Christentum z.B. so oft die Rede ist, der aber unauffindbar scheint? Gottsucher aller Glaubensrichtungen können ihre Suche nun endlich einstellen, denn ihr habt SIE gefunden! Und zwar in einem östlichen gelegenen Land namens Nepal. Dort regiert die weltweit, einzige offizielle Göttin. Es handelt sich hierbei um eine richtige Göttin, die man mit folgenden Mitteln beweisen kann:

  • Man kann sie berühren
  • Man kann sie sehen
  • Man kann mit ihr sprechen (und wenn man keine Antwort erhält, heißt das nicht, dass es sie vielleicht gar nicht gibt, sondern nur, dass man unwürdig ist, Antwort zu erhalten)
  • Man kann sie messen (wichtig für Naturwissenschaftler)
  • Der religiöse Beweis: Ehrenwerte Hofastrologen haben nach 32 Merkmalen, die diese Göttin erfüllen muss, um auch wirklich eine solche zu sein, garantiert das richtige Mädchen ausgesucht. (Wer das lächerlich findet, möge bitte bedenken, dass auch Vertreter andere Religionen behaupten, ihre Entscheidungen wären durch den heiligen Geist, oder ähnliches eingegeben)

Die Nepalesen nennen sie Kumari Devi (was: „jungfräuliche Mädchengöttin“ bedeutet). Sowohl Hinduisten als auch Buddhisten verehren sie als Reinkarnation einer hinduistischen bzw. buddhistischen Göttin. Wahrhaftig göttlich: Für die einen ist sie die Göttin Taleju, für die anderen die Göttin Vaja und für mich ist sie meine Göttin! Da tut sich ein ganz neues Verständnis für die göttliche Trinität in einer Person auf! Gut, eigentlich ist sie ja eine Göttin für alle Menschen!

Die Amtszeit der Kumari beginnt meist im Alter von ca. 3 Jahren und endet mit der ersten Menstruation (also ab ca. 12 Jahren). Dann wird ein anderes Mädchen die Kumari. Ob das pädagogisch wertvoll für die Mädchen ist, mit drei Jahren zur Göttin und bei der ersten Menstruation (Blut gilt als unrein) wieder zu normalen Menschen degradiert zu werden, darüber mögen sich wissende Eliten vom Fach beraten. In der Hauptstadt Kathmandu jedenfalls wird dort ein auserwähltes Mädchen als Jungfrauengöttin verehrt. Diese Tradition besteht schon seit Jahrhunderten. Im Grunde hat die Göttin nicht wirklich viel zu tun. Stumm dasitzen, diverse Riten - bestehend aus Morgen und Abendgebet, Entgegennahme von Fürbitten, segnen usw. - vollziehen und dem Land Glück bringen. So eben, wie man es auch von westlichen Göttern erwartet. Man beachte jedoch die tiefgründige Offenbarung, die ich folgend verkünden werde:
Die Göttin weiß bei einigen Riten selbst nicht, für was sie gut sein sollen und - das möchte man bei einer Göttin ebenfalls weniger annehmen - sie nimmt sich auch Zeit zum Spielen! Immerhin hatte sie die Kinder ihrer Diener als Spielgefährten; gab es mal Streit unter den Kindern, z.B. was man im TV ansehen sollte, so fällte die Kumari wohlwollend eine Entscheidung und einer Göttin widerspricht man bekanntlich nicht. Tierschützer werden sich freuen, dass die Kumari auch Hunde segnet. Andere, weniger fortschrittliche Religionen, tun dies bekanntlich nicht.
Außerdem, diese lebendige Göttin hat auch wirklich Großes geleistet! Dem amtierenden König, von dem man munkelt, er habe beim vorzeitigen Ableben seines Vorgängers ein wenig nachgeholfen; dem hat die Göttin den obligatorischen Gruß verweigert (1). Selbstverständlich verfuhren die Menschen in Nepal mit ihrer Göttin daraufhin so, wie es die Menschheit nun mal in solchen Fällen zu tun pflegt, wenn sie bemerkt, dass Gott nicht so handelt, wie sie sich das selbst wünscht und vorstellt. Man hatte die Göttin (mit fadenscheiniger Begründung natürlich) kurzerhand abgesetzt (2) und durch eine neue Göttin ersetzt, die den Vorstellungen des neuen nepalesischen Königs besser passt.
Die pensionierte Göttin lebt heute übrigens das alltägliche Leben einer nepalesischen Bürgerin (3), holt die Schule nach, träumt von einem Beruf in der Tourismusbranche (4) und wusste zu erzählen, dass sie als Göttin den Cartoon „Spiderman“ gerne im TV sah und nicht die Priester, sondern ihre Dienerin ihre beste Freundin (5) war. Die Eltern des Mädchens sehen sie immer noch als erhabenes Wesen an und nennen sie Dyo Maiju (newarisch für „Mädchengöttin“); einen Funken Göttlichkeit dürfte sie tatsächlich noch besitzen, denn es wäre ihr lieber, wenn man sie mit ihrem Namen anspricht und sie als normalen Menschen behandelt*. Man beachte dagegen die Wünsche der meisten Menschen, die viel lieber Götter, oder zumindest Halbgötter in Form von „Superstars“ wären. Und damit bin ich auch schon bei meinem persönlichen Wunschbild meines Gottes angelangt, das, wie ich feststelle, auch nicht unchristlich sein dürfte:

Ein Gott, der unter uns ist, bis zum Ende aller Tage und ab und zu die Zeit findet, den Mächtigen ein wenig in den Arsch zu treten. Tja, im Grunde ist diese fremd anmutende, fernöstliche Geschichte doch sehr vertraut westlich.

Wer glaubt, ich hätte dem Leser mit dieser Geschichte einen Bären von der Größe des gleichnamige Sternbildes aufgebunden, möge sich von Gerhard Haase-Hindenberg in dem Buch „Göttin auf Zeit“ eines besseren belehren lassen. Herr Haase-Hindenberg hatte es gar nicht so leicht, die Ex-Kumari zu einem Interview zu bewegen, letztlich gewährte sie ihm doch die Gnade mehrerer Audienzen, damit er ihr Wort in aller Welt (also in Deutschland, Österreich und in die Schweiz) verkünden (6) konnte.

Kommen wir zum Abschluss: Wer sich bei seiner Gottsuche ausschließlich auf die Bibel verlassen will, dem mögen die oben mit Nummern gekennzeichneten wunderbaren Sätze beweisen, dass die Kumari wahrhaft die lebendige Göttin ist und ihr bedenkenlos mit den Hindus und Buddhisten Nepals Ökumene betreiben könnt.
  1. Die Kumari wollte wie ein normaler Mensch behandelt werden. Sie suchte keine Diener, sondern Freunde. Die Bibel sagt: Joh. 15,15 Ich sage hinfort nicht, dass ihr Knechte seid; denn ein Knecht weiß nicht, was sein Herr tut. Euch aber habe ich gesagt, dass ihr Freunde seid.
    Die Kumari verweigerte dem König den Gruß: Lk. 1, 52 Er stößt die Gewaltigen vom Thron…
  2. Die Passionsgeschichte lehrt uns, was Gottmenschen blüht, wenn sie sich mit der Obrigkeit anlegen.
  3. Obwohl die nepalesischen Hohepriester sie als Göttin abgesetzt haben, weilt sie noch heute unter den Lebenden! Joh. 14, 19 Ich lebe und ihr sollt auch leben.
  4. Die Kumari zeigt’s vor: Wir müssen kein Leben führen, in dem wir alles was zu erledigen ist, gesagt bekommen. Wir haben die Freiheit, selbst zu bestimmen, was wir wollen. Gal. 5,1 So besteht nun in der Freiheit, zu der uns Christus befreit hat.
  5. Ihre Dienerin war ihre beste Freundin. Lk. 1,52 …und erhebt die Niedrigen.
  6. Die Kumari erlaubte ihrem Propheten Gerhard Haase-Hindenberg ihr Wort in aller Welt zu verkünden! 1. Tim 2, 4 Gott will, dass allen Menschen geholfen werde und sie zur Erkenntnis der Wahrheit kommen.
Wer nach all diesen Beweisen immer noch zweifelt und meinen bescheidenen Text mit Schimpf von seiner Festplatte löscht, der kränkt mich damit nicht, denn die Freude an der Kumari ist meine Stärke! (Neh 8, 10 Bekümmert euch nicht, denn die Freude am Herrn ist eure Stärke.)

Quelle: http://home.pages.at/virgomaria/lowkumari.htm (Die Seite ist nicht mehr online.) - Auf Anfrage wurde mir der Inhalt vom Autor zur Nutzung überlassen.